Karl Friedrich Seyferth schrieb 1832 den Text des heutigen Kirschfestliedes. Die Melodie ist eine Volksweise.

Die Scherenschnitte von Walter Hege, die er eigentlich für das Schattenspiel "Die Hussiten vor Naumburg" fertigte, wurden 1920 für das Naumburger Notgeld verwendet.

Schönburger Blasmusikanten
© Andreas Groß & Rüdiger Trositz

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Die Hussiten zogen vor Naumburg über Jena her und Camburg

auf der ganzen Vogelwies´ sah man nichts als Schwert und Spiess, an die hunderttausend.

Als sie nun vor Naumburg lagen, kam darein ein grosses Klagen!

Hunger Quälte, Durst tat weh, und ein einzig Lot Kaffee kam auf sechszehn Pfenn´ge

Als die Not nun stieg zum Gipfel, fasst die Hoffnung man beim Zipfel,

und ein Lehrer von der Schul´ sann auf Rettung und verful endlich auf die Kinder

„Kinder“, sprach er, „ihr seid Kinder, unschuldsvoll und keine Sünder

ich führ euch zum Prokop hin, der wird nicht so grausam sin, euch zu massakrieren.“

Dem Prokopen tät es scheinen,

Kirschen schenkte er den Kleinen

zog darauf sein langes Schwert, kommandierte: „Rechtsum, kehrt!“ Hinterwärts von Naumburg.

Und zu Ehren des Mirakles ist alljährlich ein Spektakel.

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